Programm mit Kurzbiografien von Christopher Arpin und Susanne Blattert herunterladen »
Unzählige Male hat Christopher Arpin, Solo-Repetitor und Stellvertretender Studienleiter an der Bonner Oper, bei den Konzerten der Opernfreunde Bonn am Flügel seine hohe Kunst als einfühlsamer Begleiter der Sängerprotagonisten demonstriert. Dabei stand er stets etwas scheu und schüchtern im Hintergrund. Diesmal widmeten die Opernfreunde einen ganzen Abend nur seiner Kunst und stellten ihn damit selber in den Mittelpunkt eines Programms, das einen Einblick in die großen pianistischen Fähigkeiten dieses Künstlers gewährte.
Im ersten Teil des Konzertes spielte Arpin zunächst die „Fantasie c-moll KV 475“ von Wolfgang Amadeus Mozart, danach „Zwei Nocturnes cis-moll und Des-Dur op. 27“ von Frédéric Chopin. Besonders schön gelang ihm Leoš Janáčeks Im Nebel mit den Sätzen Andante, Molto Adagio, Andantino und Presto. Hier konnte er die geheimnisvolle Melodik mit feinem Gespür ausspielen.
In einem Dialog mit dem Vorsitzenden der Opernfreunde, Ferdinand Kösters, erfuhren die Besucher dann Einzelheiten aus Arpins Vita. Er stammt aus Seattle im Bundesstaat Washington, studierte an der dortigen Universität und hatte erste künstlerische Erfolge in den USA. 1981 kam Christopher Arpin nach Europa, zunächst nach Aachen, dann ab 1982 zur Oper in Bonn, der er bis heute treu geblieben ist. Besondere Höhepunkte seiner künstlerischen Laufbahn waren u.a. Auftritte beim Neujahrsfest in Sofia, beim Festival Sanssouci in Potsdam und beim Beethovenfest in Bonn mit Leonard Bernstein und Dennis Russel Davies. Eine besondere Auszeichnung war eine Verpflichtung an die Pariser Grand Opéra als Repetitor für die Oper „König Roger“.
Nach dem Gespräch konnte Christopher Arpin im zweiten Teil des Konzertes seine Künste als kongenialer Klavierbegleiter ausspielen. Susanne Blattert sang mit ihrem warmen und ausdrucksstarken Mezzo-Sopran die Chansons de Bilitis von Claude Debussy: „La Flǔte de Pan“, „La Chevelure“ und „Le Tombeau des Naiades“. Hier verschmolzen die Gesangs- und die Klavierstimme zu einem einzigen musikalischen Zauber.
Zum Abschluss bot Christopher Arpin als Solist noch einmal ein Glanzstück seiner Pianokunst mit „Coloquio en la reja“ des 1916 tragisch bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommenen spanischen Komponisten Enrique Granados.
Den Abend eröffnet hatten die Kinder der Ketteler-Schule Dransdorf mit drei Bauchtänzen als Dankeschön für eine Kartenspende der Opernfreunde. Diese hatten die Schülerinnen und Schüler zu einer Vorstellung der Märchenoper „Hänsel und Gretel“ ins Opernhaus eingeladen.