Das Phantom der Oper

Gedicht unseres Mitglieds Dr. Helmut M. Artus

Unser Mitglied Dr. Helmut M. Artus hat auf seine Weise auf den Vorschlag des Herrn Nimptsch reagiert und folgendes auf seiner Homepage www.fango-blanco.de veröffentlicht:


Das Katastrophen-Projekt Internationales Congress Centrum Bonn (ICCB) war teuer. Die Stadt Bonn muss sparen. Natürlich zuerst an der Kultur.
Vor wenigen Tagen schlug der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch vor, die renommierte Bonner Oper nach Köln zu verlegen.
Die Vorstellung, dass Köln sich ein verdoppeltes Ensemble und eine verdoppelte technische Mannschaft leisten könnte und wollte, gehört wohl in den Bereich der Science Fiction. 
Also läuft der Vorschlag – realistisch betrachtet – auf eine Liquidierung der Bonner Oper hinaus.
Die Bonner Opern-Affäre und ihre kölschen Querverbindungen (und –verklüngelungen?) haben mich zu dem folgenden Gedicht inspiriert:


Das Phantom der Oper

Einst gab in Köln er auf der Bühne
‚Phantom der Oper’ (nicht vom Dom!),
        gibt jetzt Bonns Oberbürgermeister.
        Und dann so etwas! Scheibenkleister!
Kehrt er jetzt heim?: Phantom go home?

Wir sind nur Menschen, und wir reden
auch manchmal dummes Zeug, o je!
       Wir Frohnaturen hier am Rhein,
       wir scherzen gern bei gutem Wein.
Doch das war eine Schnapsidee!!!

Warum soll uns’re Oper denn
Nach Köln? Die haben doch schon eine!
        Zwei Opern wären viel zu teuer
        doppelte Kosten: Gagen, Steuer.
Ach, so…! Versteht ihr, was ich meine?

Schon bald steht unter Kleinanzeigen:
„Berühmte Operndiva sucht –
        und zwar ganz eilig, auf die Schnelle –
        ’nen Job im Chor, ’ne Aushilfsstelle,
gern auch als Putzfrau.“ Ei, verflucht!

Ob Nimptsch nur Heimweh hat zur Bühne
und will zo Foß noh Kölle jonn?
        Das könnte jeder gut verstehen.
        Es hält ihn keiner, er kann gehen.
Doch bitte, loss die Oper stonn!

   Dr. Helmut M. Artus

Nur zur Erinnerung: Im vorigen Jahr – 2009 – stand Jürgen Nimptsch noch im Kölner Opernhaus (!) auf der Bühne – in „Klüngel op joot Kölsch“ (!), einer Parodie auf das „Phantom der Oper“ (!), aufgeführt von der Cäcilia Wolkenburg.

Zufälle gibt’s!