Die Weihnachtsfeier 2006

Konzertberichte

Weihnachtliches Konzert der Opernfreunde im Hilton Hotel Bonn …

Auch in diesem Jahr hatte der Verein der Opernfreunde Bonn seine Mitglieder wieder zu einem Weihnachtlichen Konzert in das Hilton Hotel Bonn eingeladen. Der stimmungsvolle Abend wurde gestaltet durch Solisten der Bonner Oper, die das Publikum mit prachtvollem Gesang und herausragenden musikalischen Leistungen begeisterten. Der Vorsitzende der Opernfreunde, Ferdinand Kösters, führte fachkundig und zugleich humorvoll durch das Programm.

Den ersten Programmteil eröffneten Mark Rosenthal (Tenor) und Mark Morouse (Bariton) mit dem Duett Rodolfo-Marcel „O, Mimi, tu piu non torni – Ach, Geliebte, nie kehrest du mir wieder“ aus „La Bohème“ von Giacomo Puccini. Sie wurden, wie auch alle übrigen Solisten, am Klavier meisterhaft begleitet von Christopher Arpin. Aus der Oper „Un ballo in maschera“ sangen dann Timothy Simpson mit strahlendem Tenor die Arie des Ricardo „Forse la soglia attinse – Wohl kam im sich’ren Heime“ und Mark Morouse mit kraftvollem Bariton die Arie des René „Eri tu che macchiavi quell’anima – O, nur du hast dies Herz mir entwendet“.

Es folgten Ausschnitte aus „Carmen“ von Georges Bizet. Zunächst verzauberte Asta Zubaite (Mezzosopran) ihre Zuhörer mit der betörend gesungenen Habanera „Ja, die Liebe hat bunte Flügel“, dann beeindruckte Mark Rosenthal mit der Blumenarie „La fleur, que tu m’avais jetée – Hier an dem Herzen treu geborgen“, die er mit großer Inbrunst sang.

In dem anschließenden Duett aus dem Giulietta-Bild aus Jacques Offenbachs Oper „Hoffmanns Erzählungen“ erinnerten Asta Zubaite und Timothy Simpson mit hinreißendem Gesang an den großen musikalischen Erfolg dieses Werkes auf der Bonner Opernbühne vor drei Jahren.

Zum Abschluß des ersten Teils standen Arien aus Umberto Giordanos Oper „Andrea Chénier“ auf dem Programm.Mark Morouse sang die Arie des Gérard „Nemico della Patria – Als Feind des Vaterlandes“ stilsicher und mit großer Gefühlstiefe. Mark Rosenthal überraschte bei der Arie des Chénier „Un dí all’azzuro spazio – Den Blick hatt’ ich einst erhoben“ im ersten Teil mit schönen lyrischen Passagen, wobei er sich im weiteren Verlauf in große emotionale Töne steigerte.

Nach diesem völlig der Oper gewidmeten Programmteil labten sich die Besucher an dem vom Hilton Hotel vorzüglich bereiteten Weihnachtsessen mit zur Adventszeit passendem Nachtisch, bestehend aus geeistem Christstollen mit Beerenconfit.

Den zweiten Teil des Programms begann Asta Zubaite mit dem feurig gesungenen italienischen Lied „Vieni“ von Luigi Danza.

Danach sang Mark Rosenthal den von ihm selbst vertonten Psalm 91 („Geborgen in Gottes Obhut“) in hebräischer Sprache. Er hatte dieses Werk im Hinblick auf die Anschläge vom 11. September 2001 komponiert und es wenige Tage zuvor bei der Gedenkveranstaltung an die Reichsprogrommnacht 1938 im Foyer des Opernhauses als Uraufführung vorgetragen.

Mit dem englisch gesungenen und schlicht vorgetragenen Lied „O holy night“ von Adolphe Adam („Minuit, chrétiens“) versetzte Mark Morouse die Zuhörer in weihnachtliche Stimmung, die noch gesteigert wurde, als Christopher Arpin als Solopianist drei Sätze aus „Le Noel“ von Bohuslav Martinu mit perfekter Technik und gefühlvollem Anschlag interpretierte.

Den Abschluß bildeten zwei Szenen aus Giacomo Puccinis Oper „Tosca“. Timothy Simpson gelang mit „E lucevan le stelle – Und es blitzten die Sterne“ eine mit Verve vorgetragene Darstellung der Schlußszene auf der Plattform der Engelsburg und Asta Zubaite zog die Zuhörer mit der mit großer Verinnerlichkeit vorgetragenen Arie der Tosca „Vissi d’arte, vissi d’amore – Nur der Schönheit weiht’ ich mein Leben“ vollends in ihren Bann.

Schließlich trugen die Solisten, „verstärkt“ durch Marianne Freiburg vom Opernchor, die Ehefrau von Mark Rosenthal, das für mehrere Stimmen arrangierte schönste deutsche Weihnachtslied, „Stille Nacht, heilige Nacht“ vor.

Die Opernfreunde dankten den Künstlern, die alle ohne Gage auftraten, mit tosendem Applaus und auch die Künstler zeigten sich von der wundervollen Atmosphäre dieses Abends beeindruckt. Statt Blumen erhielten die Künstler eine mit einem Schokoladen-Nikolaus zu einem Weihnachtsbaum verzierte kleine Conifere, ein bleibendes Andenken.

Als schönes Beiwerk kamen bei einer Spendensammlung für die Aktion „Weihnachtslicht“ des General-Anzeigers 283,00 Euro zusammen.