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Beim jüngsten Gesprächskonzert der Opernfreunde Bonn stellte sich im Foyer des Opernhauses der aus Georgien stammende Bassist Ramaz Chikviladze vor. Bevor Ramaz Chikviladze eine Sängerlaufbahn einschlug, war er ein sehr erfolgreicher Profi-Boxer, dessen Qualitäten wohl später auch einige Opernregisseure zur Zurückhaltung gemahnt haben dürften.
Nach Ausbildung und Studien in Tiflis, Mailand und Marseille begann Chikviladze seine Laufbahn im Jungen Ensemble der Bayerischen Staatsoper. Über Dortmund kam er zur Spielzeit 2008/2009 nach Bonn, wo er als Sarastro, Osmin, Landgraf und Sparafucile schnell sein Publikum gewann.
Dies alles entlockte ihm der Vorsitzende der Opernfreunde, Ferdinand Kösters, in einem humorvollen Dialog. Dabei kam auch die Sprache auf sein jüngstes Gastspiel als Timur in der Puccini-Oper Turandot in Monte Carlo. Als Besonderheit verriet der sympathische Sänger, dass er zu längeren Gastspielen stets seine Frau und seinen anderthalb Jahre alten Sohn mitnimmt.
Das Gespräch wurde ergänzt durch anspruchsvolle Gesangsvorträge. Chikviladze begann mit drei Liedern des russischen Komponisten Pjotr Tschaikowsky: „Kein Wort, o mein Freund“ nach dem Text von Aleksej Nikolaevic Plesceev und die Tolstoij-Gedichte „Serenade des Don Juan“ und „Ich segne euch, Wälder“. Bereits hier kam sein voluminöser Bass voll zum Tragen. Es folgten zunächst weitere russische Lieder „Hey uhnen“ und „Zweifel“ von Michail Glinka sowie „Das Lied vom Floh“ von Modest Mussorgski.
Ganz in seinem Element als präsenter Bühnendarsteller war Chikviladze mit der Arie des Banquo aus Verdis Macbeth: „Come dal ciel precipita“ und anschließend mit Gremins Arie aus Tschaikowskys Eugen Onegin: „Ein jeder kennt die Lieb auf Erden“.
Dem begeisterten und lang applaudierenden Publikum bot der Sänger dann noch zwei Zugaben: den italienischen „Schlager“ Musica proibita und eine Arie aus einer georgischen Oper.