Jubel im Uniclub: Künstler der Bonner Oper begeisterten

Konzertberichte

Das Sommerkonzert der Opernfreunde im Uni-Club war ein voller Erfolg

Große Begeisterung lösten die Solisten der Bonner Oper beim Sommerlichen Konzert aus, das die Opernfreunde zusammen mit dem Uni-Club im Gebäude des Uni-Club zum Abschluß der Spielzeit veranstalteten. Julia KamenikSusanne BlattertMark Morouse und Ramaz Chikviladze, am Klavier begleitet vonChristopher Arpin, verzauberten mit schönem Gesang und meisterlichem Spiel die Besucher im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal. Sie wurden von dem Vorsitzenden der Opernfreunde Ferdinand Kösters mit Sachkenntnis und humorvoll durch das Programm geführt. Er konnte lobend hervorheben, daß die Künstler an diesem Abend als Dank an das treue Publikum ohne Gage auftraten. Zu Beginn hatte Prof. Dr. Lothar Hönnighausen als Vertreter des Uni-Club gewissermaßen als Hausherr die Künstler und das Publikum begrüßt.

Gleich am Anfang setzte Susanne Blattert mit der Seguidilla aus Carmen ein erstes Highlight, wobei sie mit ihrem wohltönenden Mezzosopran und feurigem Gesang ihre hohen Qualitäten für diese Partie demonstrierte. Später sang sie zwei Lieder aus der Colección de tonadillas (Sammlung von Volksliedern) von Enrique Granados: „El tra la la la y el punteado“ und „El majo discreto“, deren volksliedhaften spanischen Ton sie trefflich darbot. Ramaz Chikviladze sang die Verleumdungsarie Arie des Basilio „La calunnia“ aus Il Barbiere di Siviglia mit „schwarzem“ geschmeidigen Baß und großer schauspielerischer Untermalung, ebenso die Arie des Fürsten Gremin aus dem 3. Akt der Oper Eugen Onegin von Pjotr Tschaikowsky. Strahlende Spitzentöne bot Julia Kamenik mit der Arie „Ah! Je veux vivre – Ah! Ich möchte leben“ aus Romeo et Juliette von Charles Gounod. Eine Referenz an ihre Heimatstadt Wien war das Lied aus der Operette Der Favorit von Robert Stolz „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“. Hier offenbarte sie eindrucksvoll ihr „Wiener Operettenblut“. Mit markigen Tönen steigerte Mark Morouse das Niveau des Abends bei der Arie des Gérard „Nemico della Patria? – Als Feind des Vaterlands?“ aus Andrea Chenier von Umberto Giordano. Wie sehr sich die Stimme des einstigen lyrischen Bariton zum Charakter- und Heldenbariton entwickelt hat, zeigte der Künstler bei der mit großen dramatischen Akzenten vorgetragenen Arie des Jago aus Giuseppe Verdis Otello: „Credo in un Dio crudel – Ich glaube an einen Gott“. Das Morouse auch Lieder singen kann, bewies er mit dem gefühlvoll vorgetragenen Lied „Zueignung“ von Richard Strauss, mit dem er an die große Liedtradition des Baritons Heinrich Schlusnus erinnerte. 

Zum Abschluß des Konzerts sangen Julia KamenikSusanne Blattert und Ramaz Chikviladze das Terzett aus dem 1. Akt von Cosi fan tutte von Wolfgang Amadeus Mozart „Soave sia il vento – Sanft sei der Wind“ und ernteten mit diesem meisterhaften Vortrag den stürmischen Applaus des dankbaren Publikums, das alle mitwirkenden Künstler mit minutenlangem Beifall und Bravo-Rufen bedachte. 

Anschließend an das Konzert konnten die Besucher bei einem Büffet und kühlen Getränken noch lange ihre Meinungen über den hervorragenden musikalischen Genuß dieses Abends austauschen, wobei einhellig das hohe künstlerische Niveau der Solisten der Bonner Oper gelobt wurde.