Programm mit Kurzbiografien von Ingeborg Greiner und Christopher Arpin herunterladen »
Beim jüngsten Konzert der Opernfreunde konnte der Vorsitzende Ferdinand Kösters, der auch durch das Programm führte, die Sopranistin Ingeborg Greiner von der Bonner Oper begrüßen. Im gut besuchten Foyer des Opernhauses stellte sich die Künstlerin als eine Sängerin von hohem Format vor, die mit einem äußerst anspruchsvollen Programm, überwiegend mit Komponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ihr Publikum begeisterte. Sie wurde in der gewohnt bewährten Weise von Christopher Arpin am Flügel begleitet.
Ingeborg Greiner, die nach ihrem Studium an den Musikhochschulen von Düsseldorf und Detmold und einem Engagement am Stadttheater Bremerhaven seit 2009 in Bonn engagiert ist, verfügt über einen dramatischen Sopran, der zu hohen leuchtenden Spitzentönen als auch zu einem berückenden Piano fähig ist. Ihr wohlklingendes Organ verlieh den vorgetragenen Liedern die notwendige Ausdruckskraft. Man war geneigt zu sagen, dass gerade sie für die Lieder von Gustav Mahler (Liebst du um Schönheit), einem wenig antonalen Arnold Schönberg und natürlich Richard Strauss (Wiegenlied) die „richtige“ Stimme hat.
Bewundernswert die Darbietung der Lieder von Hans Pfitzner, Franz Schreker und Alban Berg und des wenig bekannten österreichischen Komponisten Joseph Marx. In diese Lieder wie auch in die berühmte Arie der Marietta „Glück, das mir verblieb“ aus Erich Wolfgang Korngolds „Die tote Stadt“ legte sie mit großer Intensität alle innigen Empfindungen, die ihre Stimme in wunderschönen Abtönungen erklingen ließen. Die Bravourarie aus „Die tote Stadt“ rührte das Publikum nahezu zu Tränen. Eine wahre Meisterleistung!
Im zweiten Teil des Programms mit Liedern von Henri Duparc und Enrique Granados bewies die Sängerin ihre Modulationsfähigkeit auch in der französischen und spanischen Sprache. Das Publikum dankte ihr und dem kongenialen Begleiter Christopher Arpin mit langen Beifallsbekundungen.