Leserbrief „Einsparungen beim Theater Bonn“

vom Vorsitzenden der Opernfreunde Bonn e.V., Ferdinand Kösters
erschienen im General Anzeiger Bonn, 23.11.2010
Die angesehene Fachzeitschrift „Der Opernfreund“, in Kooperation mit der renommierten Wiener Zeitschrift „Der Märker“, hat kürzlich geschrieben, dass die Bonner Oper inzwischen eines der besten Opernhäuser in Deutschland geworden sei. Hinzugefügt wurde: „Nur gemerkt hat dies noch keiner“.

Dies trifft wohl in ganz besonderem Maße auf die Stadtspitzen in Bonn zu, denn sonst könnte wohl niemand auf die abenteuerliche Idee kommen, den Zuschuss für das Theater um 7 Millionen Euro, das sind 25 % (!) der bisherigen Zuschüsse, zu kürzen und damit das Sterbeglöcklein für das gesamte Bonner Kulturleben einzuläuten. Eine solche Kürzung würde das Bonner Theater nicht nur in das Jahr 1850 zurückwerfen und es hinter Städte wie Coburg (41.000 Einwohner) mit einem Dreispartenhaus platzieren, sondern es wäre das Ende jeden großstädtischen Theaters, einer Bundes- und UN-Stadt unwürdig. Bei einer solchen Kürzung würde sich Bonn (nach all den bereits erfolgten drastischen Kürzungen der letzten Jahre) als Musik-, Theater- und Beethovenstadt aus der deutschen Kulturlandschaft verabschieden.