Patrick Henckens und Christopher Arpin bei den Opernfreunden umjubelt

Konzertberichte

Flyer zum Gesprächskonzert mit Patrick Henckens herunterladen »

Mit stürmischem Beifall haben haben die Opernfreunde bei einem sogenannten Gesprächskonzert im Foyer des Opernhauses den niederländischen Tenor Patrick Henckens gefeiert. Zugleich erhielt sein Begleiter am Klavier, Christopher Arpin von der Bonner Oper, der auch als Solist auftrat, den Applaus des begeisterten Publikums.

Nach einer Einführung durch den Vorsitzenden des Vereins der Opernfreunde, Ferdinand Kösters, über den künstlerischen Werdegang der Künstler bot Patrick Henckens mit der meisterhaft gesungenen Arie des Tito Ah, se fosse intorno al trono aus der Oper La Clemenza di Tito von Wolfgang Amadeus Mozart ein erstes Beispiel seiner Gesangskunst. In dem mit großer Intensität gesungenen Liederzyklus An die ferne Geliebte von Ludwig van Beethoven erinnerte der Sänger an große Tenorinterpreten wie Peter Anders oder Fritz Wunderlich. Hier demonstrierte Patrick Henckens mit seinem hohen hellen Tenor seine Qualitäten als hervorragender Konzertsänger.

In einer ersten Gesprächsrunde mit Ferdinand Kösters offenbarte Henckens Stationen seines Werdegangs und seiner Ausbildung, verriet er seine Bewunderung für den Tenor Fritz Wunderlich und gab Einblicke in und über sein Rollen-Repertoire und seine mögliche weitere stimmliche Entwicklung.

Nach einem virtuosen Solo am Klavier durch Christopher Arpin mit Sechs Variationen opus 34 von Ludwig van Beethoven sang Patrick Henckens drei Vorzeige-Arien aus seinem Repertoire: zunächst die Arie des Grafen Almaviva aus Il Barbiere di Siviglia von Gioachino Rossini, die gewissermaßen seine Antrittsrolle in Bonn in der Inszenierung von Cesare Lievi 2001 war. Danach folgte die Arie des BasilioIn quegl’anni, in cui val poco aus Le Nozze di Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart, die Partie, die Patrick Henckens bei den Salzburger Festspielen an der Seite von Anna Netrebko gesungen hat. Der absolute Höhepunkt des Abends waren Rezitativ und Arie des Jephta Zebul, thy deeds are valient – His mighty arm aus Jephta von Georg Friedrich Händel, mit der Henckens in der Bonner Inszenierung von Dietrich Hilsdorf aufgetreten ist. Mit diesem Beitrag lieferte Henckens ein Glanzstück tenoraler Gesangskunst mit einem Reichtum an Koloraturen, daß es einem fast den Atem verschlug. Bei allen Gesangsstücken wurde Patrick Henckens von Christopher Arpin mit großer technischer Meisterschaft und subtilem Einfühlungsvermögen begleitet.

Anschließend entlockte Ferdinand Kösters dem Sänger einige Aussagen über sein Salzburg-Abenteuer, wobei er die derzeitige Vorzeige-Sängerin Anna Netrebko als überaus freundliche und liebenswerte Kollegin ohne Allüren charakterisierte, die im vergangenen Jahr während der Fußball-Weltmeisterschaft mit ihren Kollegen sogar zu den Übertragungen auf der Video-Großleinwand gegangen sei und dort die deutsche Mannschaft angefeuert habe.

Zum Abschluß kam die gute alte Operette zu Wort. Mit dem gefühlvoll gesungenen Lied des Tassilo aus Gräfin Mariza von Emmerich KálmánWenn es Abend wird – Grüß mir die süßen, die reizenden Frauen im schönen Wien setzte Patrick Henckens sein Publikum vollends in Begeisterung.Diese steigerte sich noch einmal nach der Zugabe eines Liedes des spanischen Filmkomponisten Juan Quintero, Morucha, das an die spanischen Zarzuelas erinnerte. Aber nicht nur deswegen, sondern auch wegen des beinahe schon mit metallischem Tenor gebotenen Vortrags durch Patrick Henckens fühlten sich manche Besucher an Placido Domingo erinnert.

Die begeisterten Zuhörer verabschiedeten Patrick Henckens und Christopher Arpin mit nicht endenwollendem Beifall.