Preisträger beim Deutschen Dirigentenpreis

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Bericht über das Finalkonzert (Fotos: Hossein Piskar und Anna Rakitina)

Mit dem Finalkonzert in der Kölner Philharmonie feierte der Deutsche Dirigentenpreis am 29. September 2017 seinen Höhepunkt. Die Jury kürte den 28-jährigen Hossein Pishkar aus dem Iran zum 1. Preisträger. Pishkar hatte sich schon beim Operntreff Extra am 29. Mai 2017 im Foyer der Bonner Oper als Teilnehmer am Dirigentenwettbewerb vorgestellt.

Zum ersten Mal wurde der Deutsche Dirigentenpreis als internationaler Dirigierwettbewerb in Köln ausgetragen. Der Deutsche Musikrat veranstaltete in Partnerschaft mit der Kölner Philharmonie, der Oper Köln, dem Gürzenich-Orchester Köln und dem WDR Sinfonieorchester den einwöchigen Wettbewerb, der das genreübergreifende Können der jungen Dirigenten fordert und gleichermaßen die Gattungen Oper und Konzert berücksichtigt. Bereits Anfang des Jahres hatten sich auf die weltweite Ausschreibung über 80 Dirigenten aus 25 verschiedenen Ländern um die Teilnahme am Deutschen Dirigentenpreis 2017 beworben.

Die 12 Kandidaten aus acht verschiedenen Ländern, die sich für den Wettbewerb qualifizieren konnten, stellten sich ab dem 22. September 2017 dem Votum einer namhaft besetzten Jury, in der Lothar Zagrosek  den Vorsitz hatte.

Nach zwei Wertungsrunden schafften es Dominik BeykirchHossein Pishkar und Anna Rakitina ins Finale. Im abschließenden Konzert in der Kölner Philharmonie waren die drei Finalisten mit dem WDR Sinfonieorchester, dem Gürzenich-Orchester Köln sowie mit den Sängerinnen und Sängern des Ensembles und des Internationalen Opernstudios der Oper Köln zu erleben. Hossein Pishkar überzeugte im Finale mit seiner Interpretation von Robert Schumanns „Manfred-Ouvertüre“ mit dem WDR Sinfonieorchester und einem Ausschnitt aus dem 3. Akt von Giuseppe Verdis Oper „Rigoletto“ mit dem Gürzenich-Orchester Köln und den Sängerinnen und Sängern der Oper Köln. Als den „geborenen Dirigenten“ bezeichnet Juryvorsitzender Lothar Zagrosek den Gewinner Hossein Pishkar.

Zum Abschluss des Preisträgerkonzerts präsentierte Pishkar die Ouvertüre zu Rossinis „Wilhelm Tell“ mit dem Gürzenich-Orchester als Zugabe. Da war allen Zuhörern klar, „wer hier ans Pult gehört“, so Zagrosek. Musikerinnen des WDR-Sinfonieorchesters lobten Pishkars Arbeit und erklärten, er sei der Favorit beider Orchester gewesen.

Der mit 20.000 Euro dotierte 1. Preis ist gestiftet von der Stadt Köln und der Stadt Bonn. Die Preisübergabe erfolgte durch die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln Henriette Reker und den Oberbürgermeister der Stadt Bonn Ashok-Alexander Sridharan. Neben dem Preisgeld erhält der Gewinner ein Vorstellungsdirigat an der Oper Köln, eine Produktion mit dem WDR Sinfonieorchester sowie eine Assistenz beim Gürzenich-Orchester Köln mit dem Generalmusikdirektor der Stadt Köln François-Xavier Roth.

Der 2. Preisträger Dominik Beykirch aus Deutschland erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro, das von vier Kölner Ehepaaren gespendet wurde. Beykirch, der bereits 2. Kapellmeister am Deutschen Nationaltheater in Weimar ist, trat im Frack auf und entzückte das Publikum mit „Till Eulenspiegels lustigen Streichen“ von Richard Strauss.

Der mit 5.000 Euro dotierte 3. Preis, gespendet von den Mitgliedern der Opernfreunde Bonn, ging an Anna Rakitina aus Russland.

Frau Rakitina dirigierte von Johannes Brahms die „Tragische Ouvertüre“ und das Finale des 2. Akts aus Mozarts „Figaros Hochzeit“, mit dem sie großen Eindruck machte. Sie ist 1989 geboren und hat in Moskau und in Hamburg studiert.

Die Preisträger erhalten darüber hinaus Konzertengagements bei den Partnerorchestern Beethoven Orchester Bonn, Dortmunder Philharmoniker, Duisburger Philharmoniker, Nordwestdeutsche Philharmonie Herford, Nürnberger Symphoniker sowie bei der Philharmonie Südwestfalen.

Der Bärenreiter-Verlag lobte einen Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werkes des 20./ 21. Jahrhunderts aus. Der Sonderpreis, ein Notengutschein in Höhe von 500 Euro, ging an Vladimir Yaskorski.

Die Preisgelder in Höhe von insgesamt 35.000 Euro, die Vermittlung von Konzertengagements sowie die Präsenz zahlreicher Intendanten, Orchestermanager und Künstleragenten machen alle drei Finalisten zu Gewinnern des Abends und den Deutschen Dirigentenpreis zu einem Karriere-Sprungbrett. Das Finalkonzert wurde live im Radio auf WDR 3 übertragen.