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Es ist mittlerweile schon Tradition geworden, dass die Opernfreunde zusammen mit dem Universitätsclub Bonn Solisten der Bonner Oper zum Sommerkonzert in den großen Saal des Uniclubs in der Konviktstraße einladen. Auch diesmal waren fünf Solisten, begleitet am Flügel von Christopher Arpin, von den beiden Organisatoren Prof. Dr. Lothar Hönnighausen und Frank Brockmann als Gäste der Musikfreunde aus „Kunst und Wissenschaft“ verpflichtet worden. Durch das Programm führte mit launigen Bemerkungen der Vorsitzende der Opernfreunde Ferdinand Kösters.
Zu Beginn präsentierte Mark Rosenthal mit der mit großer Intensität vorgetragenen Arie „Un di all’azzuro spazio“ eine Glanzarie aus Umberto Giordanos Oper Andrea Chenier. Julia Kamenik (Sopran) und Daniela Denschlag (Mezzosopran) erfreuten die Zuhörer mit dem schelmisch gesungenen Duett „Via resti servita – Nur vorwärts, ich bitte, Sie Muster von Schönheit“ aus Le Nozze di Figaro, eine Produktion, die gerade am Theater Bonn gegeben wird.
Schönen Mozartgesang bot der Tenor Tamás Tarjányi mit der Arie „Una aura amorosa – Der Odem der Liebe“ aus Cosi fan tutte. Er hatte auch die strahlenden Töne für Friedrich von Flotows bekannte Arie „Ach, so fromm, ach, so traut“ aus Martha, wobei seine stimmliche Brillanz einige Unebenheiten bei der deutschen Aussprache überdeckte.
Mit klangvoll kräftigem Bass setzte sich Martin Tzonev mit der sogenannten Spiegelarie aus Les Contes d’Hoffmann „Scintilla diamant – Leuchte heller Spiegel mir“ in Szene. Er verkörperte auch den Bösewicht Dr. Mirakel in dem Duett „Tu ne chanteras plus? – Du wirst nicht mehr singen?“ ebenfalls aus Hoffmanns Erzählungen, wobei Julia Kamenik die Partie der Antonia und Daniela Denschlag die Stimme der Mutter sangen.
Den sich abzeichnenden Wechsel vom lyrischen ins dramatische Sopranfach demonstrierte Julia Kamenik mit Elsas Traumerzählung „Einsam in trüben Tagen“ aus Lohengrin recht eindrucksvoll und mit ebensolch starker Ausdruckskraft wie Daniela Denschlag die Totenklage aus Glucks Orpheus et Euridice „Che faró senza Euridice – Ach, ich habe sie verloren“. Die Zuhörer waren beeindruckt.
Den Schlusspunkt setzte mit komödiantischem Geschick Mark Rosenthal mit Franz Lehars „Dein ist mein ganzes Herz“, wobei er nicht nur Frau Kösters, die Frau des Vorsitzenden der Opernfreunde, und Frau Johanna Heß, die Frau des anwesenden Generalintendanten Klaus Weise, sondern auch seinen Tenorkollegen Tamás Tarjányi in sein „Spiel“ einbezog. Das war ein spaßiger Abschluss eines mit sehr viel Beifall bedachten Konzertes, bei dem Christopher Arpin mit gewohnter Meisterschaft ein kongenialer Begleiter der Gesangssolisten war.
Beim anschließenden Empfang in den Räumen des Uniclubs wurde von Besuchern und Künstlern der Wunsch geäußert, die Tradition dieser gemeinsamen Konzerte auch künftig fortzusetzen.