
Der Verein der Opernfreunde Bonn hat den alle zwei Jahre verliehenen „Preis der Opernfreunde Bonn“ in diesem Jahr an die aus Rußland stammende Sopranistin Irina Oknina verliehen. Die Verleihung des mit 3000 Euro dotierten Preises fand im Rahmen eines Konzertes im vollbesetzten Foyer des Opernhauses in Bonn statt.
Der Vorsitzende des Vereins, Ferdinand Kösters, würdigte die Preisträgerin als „besessene Sängerin, die mit verzehrendem Einsatz die großen Sopranpartien ihres lyrischen Fachs mit dramatischen Akzenten“ auf der Bonner Bühne dargeboten hat. Ihren Gesang bezeichnete er als „von seelischem Empfinden erfüllten Wohlklang“. Als besonderen Gast konnte Kösters den Generalintendanten des Theater Bonn, Herrn Klaus Weise, begrüßen.
Als Dank für ihr Publikum hatte Irina Oknina ein Programm mit Liedern der russischen Komponisten Peter Iljitsch Tschaikowsky und Sergej Wassiljewitsch Rachmaninow zusammengestellt, das sie ausnahmslos in russischer Sprache vortrug. Dabei konnte sie alle Facetten ihrer wunderbar durchgebildeten Stimme zum Einsatz bringen, vom zartesten Piano bis zum strahlenden, warmklingenden unforcierten Forte. Mit sicherer Meisterschaft bewältigte sie das anspruchsvolle Programm, mit dem sie ihre Zuhörer förmlich in Bann zog. Es war ein Gesang von edelster Schönheit.
Für die Überraschung des Abends sorgte jedoch der Begleiter der Künstlerin, der eigens aus New York angereiste junge russische Pianist Gleb Ivanov. Er erwies sich nicht nur als ein begnadeter Begleiter, sondern er zeigte in vier Solostücken von Schubert, Haydn, Bach und Johann Strauß eine virtuose Meisterschaft, die das Publikum verzückte und in wahre Begeisterung versetzte. Nicht oft erlebt man einen Pianisten solcher Klasse, der sein Instrument derart technisch perfekt beherrschte und ihm Klänge von selten erlebter und gehörter Schönheit und Feinheit entlockte. Hier reift ein großer Künstler, der auch für größere Aufgaben in der Bonner Musikszene (Beethovenfest) wärmstens zu empfehlen wäre.
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