Verleihung „Preis der Opernfreunde Bonn 2006“

Preis der Opernfreunde

Konzert aus Anlass der Verleihung des „Preises der Opernfreunde Bonn 2006“ an Anna Virovlansky.

Anna Virovlansky, Sopranistin am Theater Bonn, hat am 26. Februar 2007 nach einem einstimmigen Vorstandsbeschluß den „Preis der Opernfreunde Bonn 2006″ erhalten. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde der Sängerin anläßlich eines Konzertes im Foyer des Opernhauses überreicht.

Der Preis wird zur Förderung des sängerischen Nachwuchses und damit zur Pflege eines leistungsfähigen Ensembles verliehen. Letzte Preisträgerin 2004 war Sigrún Pálmadóttir.

Anna Virovlansky, die in Sankt Petersburg geboren wurde, wuchs in Israel auf, wo sie ein Gesangsstudium absolvierte. Sie gewann mehrere Preise bei Gesangswettbewerben und erhielt ein Stipendium vom Richard-Wagner-Verband Bonn/Siegburg. Nach ihrer Teilnahme am Wettbewerb der Bertelsmann-Stiftung „Junge Stimmen” erhielt sie ein Engagement in Bonn als Schwangerschaftsvertretung für Julia Kamenik. Ihre erste Partie in Bonn war die Norina in „Don Pasquale“. Es folgten Pamina („Die Zauberflöte“), Zerlina („Don Giovanni“), Marzeline („Fidelio“), Adele („Die Fledermaus“) und zuletzt die Sophie im „Rosenkavalier” sowie die Susanne in Mozarts „Le Nozze di Figaro“.

Im September 2006 hatte die Sängerin bereits den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten.

In seiner Laudatio erwähnte Ferdinand Kösters, der Vorsitzende des Vereins der Opernfreunde, launig, daß die Opernbesucher in Bonn in einer glücklichen Lage seien. „Wir brauchen nicht nach Salzburg zu fahren, denn wir haben hier am Opernhaus unsere eigene Anna. Sie stammt auch aus Sankt Petersburg, singt wunderschön, sieht reizend aus und kann sogar Deutsch, sehr gut sogar. Und weil sie so schön singt, ist sie in kurzer Zeit zu einem Liebling des Bonner Opernpublikums geworden.”

Im Rahmen der Preisverleihung bedankte sich Anna Virovlansky mit einem Konzert, bei dem sie von Christopher Arpin am Klavier begleitet wurde. Neben zwei Vertonungen des Reimgedichtes „Stabat Mater” von Pergolesi und Schubert folgten mit „Redeet Oblakov” eine Romanze von Rimski-Korsakov und mit „Vidui” ein Liebeslied aus Israel. Der Liederteil wurde mit „Cäcilie” von Richard Strauss abgeschlossen.

Im Opernteil trug Anna Virovlansky zunächst die Wahnsinnsarie der Marfa aus der Oper „Die Zarenbraut” von Rimski-Korsakov vor, bei der sie der ganzen Bandbreite menschlicher Gefühlsverwirrung Ausdruck verleihen konnte. Nach der Arie der Manon „Adieu, notre petite table” aus der Oper „Manon” von Jules Massenet stimmte Anna Virovlansky auf die Oper „La Bohème” ein, aus der sie mit sicherer Stimmbeherrschung und vokalem Glanz den Walzer der Musette zum Besten gab.

Als Dank für den nicht endenwollenden Beifall des begeisterten Publikums im restlos besetzten Foyer gab es als virtuos gesungene Zugabe „Les filles de Cadix” von Léo Delibes.