Weihnachtliches Konzert der Opernfreunde

Konzertberichte

Auch in diesem Jahr hatten die Opernfreunde ihre Weihnachtsfeier wiederum als festliches Weihnachtliches Konzert gestaltet. Fünf Mitglieder des Ensembles und der Stellvertretende Studienleiter Christopher Arpin als gefühlsamer Begleiter am neuen E-Piano versetzten die erwartungsvollen Zuhörer in wahre Festtagsstimmung.

Zu Beginn konnte der Vorsitzende Ferdinand Kösters, der den Abend kenntnisreich moderierte, den Generalintendanten Klaus Weise und seine AssistentinUlrike Niestradt begrüßen, ebenso die beiden Kulturjournalisten Ulrich Bumann und Heinz-Dieter Terschüren. Unter großem Beifall gab er bekannt, dass die Künstler des Abends für „ihr“ Publikum ohne Gage auftraten.

Das anspruchsvolle Programm wurde eröffnet von Bonns Publikumsliebling Sigrún Pálmadóttir mit zwei in schwedischer Sprache vorgetragenen Liedern von Jean Sibelius: „Demanten på marssön“ und „Vilse“. Bestechend, wie die Künstlerin die beiden Gesangsstücke mit klarer und doch warmer Stimme vortrug.

Der Basssit Boris Belezki überraschte mit geschmeidiger Stimme und schauspielerischem Können mit dem Lied des Tevje aus Jerry Bocks Musical Anatevka: „Wenn ich einmal reich wär“. Langanhaltender Applaus war der Dank für dieses Kabinettstückchen.

Mark Rosenthal war erst mittags von einer vierzehntägigen Tournee aus Chile zurückgekehrt und machte tapfer sein Versprechen wahr, auf jeden Fall an diesem Abend zu singen. Das gelang ihm eindrucksvoll mit dem Arioso des Sam Kaplan „Lonely House“ aus Kurt Weills „amerikanischer Oper“ Street Scene.

Zu einem Höhepunkt des Abends wurde die Arie des Grafen „Hai gia vinta la causa – Den Prozess schon gewonnen“ aus Mozarts Le Nozze di Figaro, virtuos und mit wohltönendem Bariton vorgetragen von dem jungen Griechen Giorgos Kanaris, der seit dieser Spielzeit zum Bonner Ensemble gehört. Das war wunderschöner Mozartgesang.

Die Mezzo-Sopranistin Daniela Denschlag überzeugte mit der Arie „Bereite dich, Zion…“ aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastain Bach. Mit ihrem volltönenden Organ gab sie der Partie die angemessene Innigkeit.

Zu Beginn des zweiten Teils des Konzerts zeigte Mark Rosenthal mit der Arie des Judas „Sound an Alarm“ aus Händels Judas Maccabäus, dass ihm diese Partie besonders liegt, bei der seine ins Heldische neigende Stimme prächtig zur Geltung kam. Boris Belezki zeigte mit dem Lied „Gesegnet seid mir“ von Pjotr Tschaikowsky seine Qualitäten als Konzertsänger.

Mark Rosenthal und Giorgos Kanaris demonstrierten mit dem Duett „O fonds du temple saint – Der Tempel Brahmas strahlt“ aus Bizets Die Perlenfischergekonnten Ensemble-Gesang. Im Anschluß daran bot Sigrún Pálmadóttir mit dem ohne Begleitung, also A capella, gesungen Lied „Herre Gud, vad det ar vackert“ ein sängerisches Glanzstück.

In die Fußstapfen seines griechischen Vorgängers Aris Agiris trat Giorgos Kanaris mit dem mit prachtvoller Stimme vorgetragenen Tanzlied des Pierot aus Korngolds Die tote Stadt: „Mein Sehnen, mein Wähnen“.

Den Abschluß bildete passend zur Weihnachtszeit das Lied „Weihnachten (Leise weht’s durch alle Lande)“ von Engelbert Humperdinck, das von Daniela Denschlag gefühlvoll gesungen wurde und in das zum Schluss alle Solisten mit einstimmten.

Die begeisterten Zuhörer dankten den Sängerinnen und Sängern und ihrem prächtigen Begleiter Christopher Arpin mit lang anhaltendem Beifall.

Beim anschließenden Büffet hatten Künstler und Publikum die Gelegenheit zu geselligem Beisammensein und zum Gedankenaustausch, vor allem aber auch zum gegenseitigen Danksagen für diesen wundervollen Abend.