Es ist bereits guter Brauch, daß sich die Opernfreunde zum Jahresabschluß mit Künstlern der Bonner Oper zu einem festlichen Abend treffen. In diesem Jahr ging die Veranstaltung – wiederum im Hilton Hotel Bonn – mit einem Rekordbesuch über die Bühne.
Der junge mexikanische Tenor Arturo Martin eröffnete den Abend
mit der Arie des Federico „È la solita storia“ aus der Oper L’Arlesiana von Francesco Cilea, und er zeigte hier, über welch leuchtkräftiges Organ er verfügt.
Für die erkrankte Mezzosopranistin Anjara Ingrid Bartz war kurzfristig die Mezzosopranistin Marianne Freiburg eingesprungen, die dem Bonner Operchor angehört. Sie überraschte in der Arie „Cruda sorte“ aus L’Italiana in Algeri von Gioacchino Rossini mit sicherer Intonation und einem warmtimbrierten Wohlklang der Stimme. Martin Tzonev demonstrierte mit der Solo-Arie „Come raggio di sol“ von Antonio Caldara seine hohe Gesangskunst mit prachtvoll tönendem Bass. Sigrún Pálmadóttir, die am Tag zuvor noch die Lucia in Lucia di Lammermoor auf der Bühne gesungen hatte, glänzte mit ihrer überragenden Gesangskunst in zwei Weihnachtsliedern aus ihrer isländischen Heimat. Zum Abschluß des ersten Teils des Abends sang Arturo Martin die Romanze des Javier „De este apacible rincón de Madrid“ aus Luisa Fernanda von Federico Moreno Torroba.
Der zweite Teil des Konzertabends war weihnachtlichen Liedern gewidmet. Arturo Martin sang das andalusische Weihnachtslied „Campana sobre campana“ und Marianne Freiburg versetzte die Zuhörer mit dem Lied „Träume unterm Christbaum“ von Robert Stolz vollends in weihnachtliche Stimmung. Das schwedische Weihnachtslied „Helge Junfru“ trug Sigrún Pàlmadóttir mit leuchtendem Sopran vor und Martin Tzonev begeisterte mit zwei bulgarischen Weihnachtsliedern. Den vorläufigen Abschluß bot Marianne Freiburg mit dem Lied „Maria durch ein’nen Dornwald ging“, mit dem sie zeigte, daß sie mit ihrer Stimme und Gesangskunst auch anspruchsvolle solistische Aufgaben bravourös zu meistern in der Lage ist.
Schon traditionell auch der Schlußgesang „Stille Nacht, heilige Nacht“, der von den Solisten in der Sprache ihres Heimatlandes vorgetragen wurde.